Um es vorwegzunehmen – zum Glück (noch) nicht! Es lohnt sich aber, einen Blick darauf zu werfen. Und ja, ChatGPT kann durchaus gute Fragen stellen.
Es gibt Kundinnen und Kunden, die ewig mit sich hadern bis sie den Schritt machen und sich für ein Coaching entschliessen können. Dann folgt die Suche nach dem, für sich und seine Bedürfnisse, «richtigen» Coach. Anhand von Internet-Recherchen kaum möglich, da es ein Überangebot gibt und leider auch viele Scharlatane. Einen Überblick zu bekommen, ein Ding der Unmöglichkeit. Auch Empfehlungen von Freunden sind nicht immer hilfreich. Eine grosse Hürde, die den Versuch eine Veränderung zu erlangen, oft gleich wieder zunichte machen.
Warum also nicht einfach mal ChatGPT fragen?
Ich habe es getestet:
Kunde:
Können wir ein Coaching mit systemischen Fragen machen und du übernimmst die Rolle des Coaches?
ChatGPT:
Ja, gerne übernehme ich die Rolle des Coaches und führe ein Coaching mit systemischen Fragen durch. Bitte teilen Sie mir das Thema oder Anliegen mit, bei dem Sie Unterstützung wünschen, damit ich das Coaching darauf ausrichten kann.
Kunde:
Ich bin mir unsicher, ob ich mit meiner Mutter ein Gespräch über meine Jugendzeit führen soll oder ob ich es einfach gut sein lassen soll.
ChatGPT:
Verstehe, gerne unterstütze ich Sie dabei, eine Entscheidung zu treffen. Lassen Sie uns mit einigen systemischen Fragen beginnen:
- Was spricht dafür, dass Sie mit Ihrer Mutter über Ihre Jugendzeit sprechen sollten?
- Was spricht dagegen, dass Sie mit Ihrer Mutter über Ihre Jugendzeit sprechen sollten?
- Welche Konsequenzen könnte es haben, wenn Sie mit Ihrer Mutter über Ihre Jugendzeit sprechen?
- Was könnten die möglichen Vorteile sein, wenn Sie mit Ihrer Mutter über Ihre Jugendzeit sprechen?
- Was könnten die möglichen Nachteile sein, wenn Sie mit Ihrer Mutter über Ihre Jugendzeit sprechen?
- Was könnten die möglichen Vorteile sein, wenn Sie es nicht ansprechen?
- Was könnten die möglichen Nachteile sein, wenn Sie es nicht ansprechen?
Diese Fragen können Ihnen helfen, die verschiedenen Perspektiven und Konsequenzen zu betrachten, die mit der Entscheidung, mit Ihrer Mutter über Ihre Jugendzeit zu sprechen, verbunden sind. Wenn Sie weitere Informationen oder Gedanken haben, die Sie teilen möchten, stehe ich gerne zur Verfügung.
Kunde:
Gerne würde ich das Gespräch führen, aber was, wenn es schlecht läuft?
ChatGPT:
Es ist verständlich, dass Sie sich Sorgen darüber machen, wie das Gespräch verlaufen könnte. Es ist jedoch auch wichtig, sich bewusst zu machen, dass es bei schwierigen Gesprächen keine Garantien gibt und dass es manchmal notwendig ist, bestimmte Themen anzusprechen, um eine positive Veränderung herbeizuführen. Hier sind einige weitere systemische Fragen, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Entscheidung zu reflektieren:
- Was sind Ihre tiefsten Beweggründe dafür, mit Ihrer Mutter über Ihre Jugendzeit zu sprechen?
- Was könnten die möglichen Gründe dafür sein, dass das Gespräch nicht gut verläuft?
- Wie könnten Sie sich auf das Gespräch vorbereiten, um die bestmögliche Chance auf eine positive Erfahrung zu haben?
- Was könnten die möglichen Auswirkungen auf Ihre Beziehung zu Ihrer Mutter sein, wenn das Gespräch nicht gut verläuft?
- Wie könnten Sie sich auf potenzielle Herausforderungen vorbereiten und Strategien entwickeln, um damit umzugehen?
- Gibt es möglicherweise einen neutralen Dritten, den Sie als Vermittler oder Unterstützung während des Gesprächs einbeziehen könnten?
Durch die Beantwortung dieser Fragen können Sie sich bewusst machen, welche Schritte Sie unternehmen können, um das Gespräch bestmöglich vorzubereiten und gleichzeitig die möglichen Risiken und Konsequenzen im Blick zu behalten. Letztendlich liegt die Entscheidung bei Ihnen, aber eine sorgfältige Reflexion und Vorbereitung kann Ihnen helfen, das Gespräch mit Zuversicht anzugehen.
Nicht schlecht? Oder? Dies gibt doch erste Anregungen und Ideen, was man alles machen könnte. Und trotzdem… da fehlt doch was.
Einfluss- und Wirkfaktoren für den Coachingerfolg
Gegenseitiges Vertrauen, gemeinsam vereinbarte Zielsetzungen und eine klare Auftragsklärung sind Basis und die wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Coachings. Die Übersichtsarbeit von Sonesh et al. (2015) weist darauf hin, dass die Qualität der Beziehung einen signifikanten Einfluss auf die Zielerreichung der Kundin/des Kunden hat.
Der Zwischenmenschliche Faktor hat also einen hohen Einfluss auf die Wirkung eines Coachings und dies kann ChatGPT nun mal nicht bieten. Als Coach mit viel Empathie, höre ich nicht nur das Gesagte, ich sehe während der Arbeit auch an der nonverbalen Kommunikation wie es meinen Kunden geht und kann die Emotionen in dem Moment gemeinsam mit meiner Kundin meinem Kunden einordnen. Der Coaching-Prozess liegt in meiner Verantwortung und ich kann meine Kundin oder meinen Kunden hindurchführen. Wo nötig, innehalten, nachfragen, beschleunigen, so wie es für die Kundin den Kunden für den Moment und die Lösungsarbeit passt.
Somit freue ich mich, dass die ChatGPT’s und Chatbots dieser Coaching-Welt ihren Platz gefunden haben so schnell aber ein Coach nicht ersetzen werden – nicht, wenn es ein erfolgreiches Coaching sein soll.
Hast Du Interesse an einem «richtigen Coaching»? Lass uns darüber sprechen.
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